Forderungen der IGMG zur Förderung einer quantitativ und qualitativ ausreichenden Grundversorgung in der Schweiz – Teil 1

Arbeitsbedingungen:

Hausärzt*Innen übernehmen in den meisten Regionen die Notfalldienstabdeckung. Dazu leisten sie entweder in vorgelagerten Hausarztpraxen in einem Spital Dienst, bieten Sprechstunden in der Praxis ausserhalb der normalen Öffnungszeiten an oder machen Pikettdienst von zu Hause aus. Diese Dienste werden in der Regel zusätzlich zum normalen Pensum geleistet und sind in der Regel gar nicht (Pikett) oder schlecht abgegolten.

Die Forderung der IGMG:

  • Kein Pikettdienst mehr ohne Entschädigung
  • Sobald zu wenig Grundversorger die Dienste abdecken können, sind professionelle Organisationen zuzulassen (Mobile Ärzte, SOS Ärzte, usw.)

Tarife:

Die meisten Tätigkeiten der Grundversorgerinnen werden durch den Tarmed abgegolten. Der Tarmed wurde seit der Inkraftsetzung nicht mehr angepasst, die Teuerung nicht berücksichtigt. Die letzten bundesrätlichen Eingriffe in den Tarif mit den Limitierungen führte vor allem dazu, dass die Betreuung von chronisch kranken Patient*Innen kaum mehr abgedeckt ist.

Der Tardoc hätte vor allem in der Grundversorgung einige Besserung gebracht, wurde aber von diversen Parteien immer wieder blockiert. Somit zementiert sich der Lohnunterscheid zwischen den Grundversorgerdisziplinen Hausarztmedizin (Facharzttitel Allgemeine Innere Medizin) Pädiatrie, Psychiatrie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie zu den Spezialisten weiter. Die Weiterbildungszeiten zu diesen Facharzttiteln dauern mindestens 5 Jahre, was auch für die meisten Organ-Spezialisten Ausbildungen gilt.

Die Forderung der IGMG:

  • Die Grundversorgung muss bezüglich möglichem Einkommen über die Grundversicherung und damit Tarmed / Tardoc gleichwertigen Ausbildungen wie HNO, Ophthalmologie, Radiologie usw. gleichgestellt werden.
  • Es müssen zwingend Sofortmassnahmen für die Einkommensverbesserung der Grundversorger umgesetzt werden, allenfalls muss dies über eine Umverteilung geschehen, damit die Kostenbelastung für die Bevölkerung nicht weiter zunimmt.

Im nächsten Beitrag werden die weiteren Aspekte der Grundversorgung und die heutigen Blockaden besprochen.

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